Neues Planetarium und astronomisches Besucherzentrum eröffnet

26.04.2018

Heute wird nach dreijähriger Bauzeit das ESO Supernova Planetarium und Besucherzentrum feierlich eingeweiht. Das neue Zentrum am Hauptsitz der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching ist eine Schenkung der Klaus Tschira Stiftung an die ESO. Das hochmoderne astronomische Besucherzentrum soll der Öffentlichkeit die Faszination und Bedeutung der Astronomie und Astrophysik vermitteln. Die Idee für das Zentrum ist aus einer Kooperation zwischen der ESO und dem Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) hervorgegangen.

Die Besucher erwartet in der ESO Supernova eine interaktive astronomische Ausstellung sowie das größte geneigte 360-Grad-Planetarium in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Planetariumskuppel hat einen Durchmesser von 14 Metern, eine Neigung von 25 Grad und bietet 110 Sitzplätze. Durch die hochmoderne Projektionstechnik haben die Besucherinnen und Besucher im Planetarium den Eindruck, selbst durch das Universum zu reisen. Die Ausstellung mit dem Titel „Das lebendige Universum“ behandelt 13 astronomische Themen und erstreckt sich über 2.200 Quadratmeter. Eine 255 Meter lange spiralförmige Rampe führt die Besucher durch die Ausstellung. Durch diese Rampe und durch den gläsernen Aufzug können auch Menschen mit einer Behinderung den Besuch in allen Bereichen der ESO Supernova in vollem Umfang genießen. Die Ausstellung informiert außerdem über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse der Astronomie und Astrophysik. Das HITS, das von Klaus Tschira und seiner Stiftung gegründet wurde, hat die Konzeption der Ausstellung wissenschaftlich begleitet und fachliche Expertise beigesteuert. Die HITS-Mitarbeiter der Supernova-Projektgruppe unter der Leitung von Dr. Kai Polsterer haben speziell für diese Ausstellung interaktive Exponate entwickelt. Mithilfe von Computersimulationen, virtueller Realität und hochmoderner Computergrafiken können die Besucher in eine ebenso vielseitige wie faszinierende Themenwelt eintauchen.


Einblick in die Ausstellung “Das lebendige Universum”, die das HITS wissenschaftlich und technisch mitentwickelt hat (Bild: ESO).

Beeindruckend ist auch in 15 Metern Höhe das leuchtende Sternendach über dem „Welt-Raum“. Dort erscheinen die 22 Sternbilder der südlichen Hemisphäre. An der Wand dieses „Welt-Raums“ hängt eine 360-Grad Abbildung der Milchstraße, die zum Entdecken einlädt. „Eine große Leidenschaft unseres Stifters Klaus Tschira war die Astronomie“, sagte Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, „mit diesem Projekt wollte er seine Faszination mit der Öffentlichkeit teilen. Die ESO Supernova ist das letzte Gebäude, das er noch selbst auf den Weg bringen konnte, bevor er 2015 verstarb.“ Betrieben wird die Supernova von der ESO. Ihre Angebote richten sich an alle Altersgruppen. Der Eintritt ist frei, jedoch müssen sich die Besucher vorab online anmelden. Für Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen hat das Team der ESO Supernova ein zusätzliches Programm zusammengestellt, hierzu zählen spezielle Führungen, Planetariumshows und Workshops. Außerdem bietet die ESO Supernova Fortbildungen für Lehrkräfte an.

Das Gebäude der ESO Supernova ähnelt einem Doppelsternsystem. Ein Doppelsternsystem ist ein astronomisches Phänomen, das unter anderem zu einer thermonukleare Supernovae führen kann (Bild: ESO).

Ebenso spektakulär wie der Inhalt der ESO Supernova ist auch das Design des Gebäudes. Wie der Name bereits verrät, ähnelt die Form des Zentrums einem engen Doppelsternsystem, bei dem ein Stern Masse von seinem Begleiter abzieht. Dies führt im Weltall dazu, dass der schwerere Stern als Supernova explodiert und dabei so hell erstrahlt wie alle Sterne der Galaxie zusammen. Das Design des eindrucksvollen Gebäudes ist von Klaus Tschira mit Unterstützung des Darmstädter Architekturbüros Bernhardt+Partner konzipiert worden. „Klaus Tschira hatte Freude daran, gemeinsam mit den Architekten an einzigartigen Gebäudeformen zu arbeiten“, sagte Beate Spiegel, „in Heidelberg stehen beispielsweise bereits das Haus der Astronomie, das einer Spiralgalaxie ähnelt und das ATC, das einer DNA-Doppelhelix nachempfunden ist.“ In ausgewählten Fällen fördert die Stiftung Architektur für die Wissenschaft. Dies ist neben Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation der vierte Themenschwerpunkt der Klaus Tschira Stiftung.

Ein Interactive, das am HITS eigens für die Ausstellung in der ESO Supernova entwickelt wurde: Bei dem Spiel “Gravity Pong” können Besucher und Besucherinnen die Möglichkeiten von Gravitation kennenlernen (Foto: HITS).

Öffnungszeiten ESO Supernova:
Mittwoch bis Freitag 9:00 bis 17:00 Uhr
Samstag und Sonntag 12:00 bis 17:00 Uhr
Kostenlose Tickets können online gebucht und dann vor Ort bei Ankunft ausgedruckt werden.[/vc_column_text][vc_empty_space height=“20″][vc_column_text]Über die Klaus Tschira Stiftung (KTS)

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für neue Formen der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

Pressekontakt KTS:
Klaus Tschira Stiftung
Mara Knapp
E-Mail: mara.knapp@klaus-tschira-stiftung.de
Tel.: 06221 533 151

Über das HITS

Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.

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