Oloid

1.09.2019

Der Oloid ist ein Körper der Anfang des 20. Jahrhunderts von Paul Schatz entdeckt wurde. Er beschäftigte sich damit, einen Würfel von innen nach außen zu stülpen. Dabei entdeckte er den Oloiden, da die Trajektorien bestimmter Punkte des Würfels einen solchen bildeten.

Der Oloid ist in vielerlei Hinsicht interessant. Er ist ästhetisch, hat interessante mathematische Eigenschaften und dient sogar als Propeller um Chemikalien gleichmäßig und effizient zu vermischen.

Konstruktion des Oloiden

Der Oloid kann als konvexe Hülle zweier zueinander senkrechter Kreisscheiben konstruiert werden. Die Mittelpunkte dieser Scheiben haben Abstand r, wobei r der Radius der Kreise ist. Diese Konfiguration heißt auch „regulärer Oloid“. In diesem Artikel steht „Oloid“ stets für den regulären Oloiden.

Irreguläre Oloiden rollen anders. Der irreguläre Oloid, dessen Abstand zwischen den Mittelpunkten r·√2 ≈ 1.4r beträgt, rollt deutlich gleichmäßiger, da sein Massenmittelpunkt auf konstanter Höhe bleibt (siehe unten).

Die Rollbewegung

Die wohl interessanteste Eigenschaft des Oloiden ist sein Rollverhalten. Darin unterscheidet er sich deutlich von Körpern wie der Kugel und dem Steinmetz-Körper. Er rollt nämlich weder gleichmäßig noch in einer geraden Linie:

3D-gedruckter Oloid

Jedoch kann diese mäandernde Bewegung mit dem Konzept des Massenmittelpunkts erklärt werden:

Der Massenmittelpunkt ist ein abstrakter Punkt. Wir stellen uns vor, dass er die gesamte Masse des Körpers besitzt. Dann reicht es, die Höhe des Massenmittelpunkts zu kennen, um die potentielle Energie des Körpers zu berechnen.

Der größte und kleinste Höhe des Massenmittelpunkts beträgt h1 =  1/2·√2·r  bzw. h2 = 3/8·√3·r . Der Höhenunterschied beträgt nur ungefähr Δh ≈ 0.05·r. Daher sieht seine Bewegung sehr gleichmäßig aus.

Das Energieerhaltungsgesetz der Physik lässt sich als Ekin + Epot = Eges schreiben. Der Buchstabe E steht jeweils für die kinetische Energie (Bewegung der Masse und Rotation), die potentielle Energie und die Gesamtenergie.

Da aber die Gesamtenergie konstant bleibt, bestimmt die Verteilung der Gesamtenergie auf kinetische und potentielle Energie die Rollgeschwindigkeit. Wenn der Massenmittelpunkt an der höchsten Position ist, ist auch die potentielle Energie am größten, und daher rollt er am langsamsten, und umgekehrt.

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