Carl Smith neuer “Journalist in Residence” am HITS

2.02.2022

Das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) bietet Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten die Möglichkeit, ihre Kenntnisse über rechnergestützte Forschung durch einen längeren Aufenthalt zu vertiefen. Bei der letzten Ausschreibung gab es Bewerbungen aus sechs Kontinenten, die Jury wählte Carl Smith (Sydney, Australien) aus. Der preisgekrönte Wissenschaftsjournalist und Moderator will seinen Aufenthalt dazu nutzen, sich neue Themen zu erschließen. Außerdem wird er sich mit deutschen Kolleginnen und Kollegen treffen, um mehr über den Wissenschaftsjournalismus in Deutschland und Europa zu erfahren. 

Carl Smith, HITS Journalist in Residence 2022 (Foto: HITS)

Der australische Wissenschaftsjournalist Carl Smith ist der aktuelle „Journalist in Residence“ am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS). Das Programm gibt Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten die Möglichkeit, ihr Wissen über computergestützte, datengesteuerte Wissenschaft durch einen längeren Aufenthalt am Institut zu vertiefen. Bei der letzten Ausschreibung hatten sich Kandidatinnen und Kandidaten aus sechs Kontinenten beworben. Eine Jury aus Wissenschaftler/-innen und Journalist/-innen wählte Carl Smith als „HITS Journalist in Residence 2021“ aus. Wegen der Corona-Pandemie musste sein Aufenthalt am Institut auf dieses Jahr verschoben werden. Er wird für sechs Monate, bis Ende Juni 2022, am HITS bleiben.

Carl Smith arbeitet als Wissenschaftsjournalist und Moderator für die Australian Broadcasting Corporation (ABC) und beschäftigt sich mit komplexen wissenschaftlichen Themen in Radio, Fernsehen und Online. Zuvor schloss er ein Studium in Molekulargenetik und Journalismus ab. Für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet: So wurden seine Arbeiten in den Jahren 2018 bis 2020 im jährlich erscheinenden Sammelband „The Best Australian Science Writing“ aufgenommen, und er erhielt einen „Walkley Award.“ Er war 2020 Finalist und 2021 Sieger beim „Eureka“-Preis für Wissenschaftsjournalismus. Smith ist außerdem Mitglied im Vorstand der „Science Journalists Association of Australia.“

Sterne, Materialwissenschaft und das „Ökosystem“ des Wissenschaftsjournalismus

Carl Smith kam Anfang des Jahres an das Institut. Er traf sich bereits mit HITS-Forschenden aus verschiedenen Gruppen, sowohl online als auch in Präsenz. Während seines Aufenthaltes will er Methoden und Forschungsbereiche am HITS kennenlernen: „Ich möchte mehr über neue Forschungen zum Lebenszyklus von Sternen und über Materialwissenschaften, insbesondere die molekulare Elektronik, erfahren“, sagt er. Als studierter Biologe interessiert er sich auch für die Themen der Gruppe Computational Molecular Evolution.

Carl Smith wird Interviews führen, Material für neue Geschichten sammeln und eine Podcast-Serie vorbereiten. Er wird andere Wissenschaftsjournalist/-innen treffen, um mehr über das „Ökosystem“ Wissenschaftsjournalismus und die aktuelle Situation in Deutschland zu erfahren und über seine Erfahrungen im australischen Mediensystem zu berichten. Er wird auch andere wissenschaftliche Institute in Heidelberg und an anderen Orten in Deutschland besuchen. Während seiner Zeit am Institut plant Smith ein internes Seminar mit HITS-Forschenden über seine Erfahrungen bei der Vermittlung komplexer Themen an Kinder. Und nicht zuletzt ist ein öffentlicher Vortrag geplant.

Ein Programm für erfahrene Wissenschaftsjournalisten

Seit 2012 bietet das „Journalist in Residence“-Programm erfahrenen Journalist/-innen mit dem Schwerpunkt Wissenschaftsjournalismus die Möglichkeit eines drei- bis sechsmonatigen Gastaufenthalts. Sie können während ihres Aufenthalts mit den Forschungsgruppen interagieren, eigene Projekte umsetzen und an internen Kolloquien und Seminaren der HITS-Forschenden teilnehmen.

Bislang waren und sind zehn Journalistinnen und Journalisten aus Indien, USA, Kanada, Australien, Spanien und Deutschland als „Journalist in Residence“ am HITS (siehe „Alumni“ ). Sie konnten ihren Aufenthalt nachhaltig nutzen. Zum Beispiel schrieb der Wissenschaftsjournalist Volker Stollorz während seines Aufenthalts am HITS das Konzept für ein deutsches Science Media Center. Im Jahr 2016 wurde das „Science Media Center Germany“ gegründet, das Journalist/-innen dabei unterstützt, die Expertise der Wissenschaft in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Stollorz hat gemeinsam mit HITS-Forschenden den „OperationExplorer“ entwickelt, ein Werkzeug zur Datenrecherche im Gesundheitssystem.

Das HITS ist ein privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut. Es wurde 2010 von SAP-Mitbegründer Klaus Tschira und der Klaus Tschira Stiftung ins Leben gerufen. Rund 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 Ländern arbeiten am HITS in 13 Forschungsgruppen in Bereichen, in denen große Datenmengen produziert und verarbeitet werden – von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein Ziel des Instituts ist es, die Bedeutung der computergestützten, datengetriebenen Forschung (data-driven science) insbesondere in den Naturwissenschaften stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Medienkontakt:
Dr. Peter Saueressig
Head of Communications
Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS)
Tel +49-6221-533-245
peter.saueressig@h-its.org
http://www.h-its.org/

Über das HITS

Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.

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